Landwirtschaft in Bewegung

 

Der Kreis Höxter gehört mit Ostwestfalen-Lippe zu den Hochertragsstandorten für Landwirtschaft in Deutschland und bietet der modernen Landwirtschaft gute Möglichkeiten zur Entfaltung. Bei der zunehmenden Weltbevölkerung und auch angesichts des Klimawandels, von dem die Region verschont bleiben soll, ist das eine gute Perspektive.

 

Wie jeder andere Wirtschaftszweig, so verändert sich die Landwirtschaft ständig. Der biologische Fortschritt, die technischen Errungenschaften und die organisatorischen Verbesserungen sind immens. Der moderne Betrieb von heute ist hochtechnisiert, spezialisiert, kapitalintensiv, intensiv wirtschaftend und flächengebunden. Viele Familienbetriebe stoßen an ihre Grenzen. Mit einem 1-Mann-Betrieb sind die vielfältigen Aufgaben nicht mehr zu leisten. Viele Familienbetreibe von heute sind mittelständige Unternehmen und etwa kleinen Handwerksbetrieben mit Fremd-Arbeitskräften vergleichbar. Man könnte sie als Agrar-AG's bezeichnen.   

Auch im Hinblick auf den Ländlichen Raum sind die vorhandenen Strukturen bedeutsam, denn sie würden einen Kulturbruch bedeuten.  

Aber diese Faktoren beschleunigen einen vielleicht grundlegenden Wandlungsprozess :

  • Mit der Wiedervereinigung sind auch hier neue Agrarstrukturen ins Spiel gekommen, die uns die bisherige traditionelle Ausrichtung und Familienbetriebe in einem neuen Licht sehen lassen.

  • Die heutigen Auflagen- und Regelungsdichte für die Umwelt- und Lebensmittelsicherheit im weitesten Sinne sind so umfangreich, dass kleine Betriebe und auch Nebenerwerbsbetriebe sich schwer damit tun, sie einzuhalten. Verstöße werden geahndet, ein Ermessenensspielraum gibt es praktisch nicht. Das führt zu empfindlichen Sanktionen bei den Prämien und bringt auch das scharfe Ordnungsrecht auf den Plan.

  • Die gegenwärtige Erzeugerpreismisere und die entstandene Abhängigkeit vom Weltmarkt bringt viele Betriebe in wirtschaftliche Bedrängnis.

  • Das digitale Zeitalter der Landwirtschaft hat begonnen: auf dem Acker, im Stall und im Keller (Lager). Das bedeutet einen noch nicht abzuschätzenden Entwicklungsschub mit sich.
     

So ist zurzeit  eine große Dynamik auf dem landwirtschaftlichen Sektor vorhanden. Viele befürchten eine Art Strukturbruch und Traditionsabbruch: Weg vom Familienbetrieb zu (familiengeführten) Großunternehmen.


Wenn die Entwicklung so weiter geht, wird es Dörfer ohne landwirtschaftliche Haupterwerbsbetriebe geben. Die Landwirtschaft erfolgt als anonymer Wirtschaftszweig durch gut aufgestellte Großbetriebe. 

 

Mein Anliegen sind zwei Dinge

 

Ich möchte eine aktuelle Dokumentation zur Landwirtschaft erstellen und die Veränderungen begleiten.

Es gibt eine Vielzahl von Quellen, wo etwas zur Landwirtschaft eines Ortes steht. Aber Monografien zur Landwirtschaft gibt es seit 1900 praktisch nicht mehr. Auch in Schriften, Chroniken, Ortsdarstellungen wurde früher mehr zur Landwirtschaft geschrieben. Heute ist nicht immer einfach, etwas dazu zu finden. Das liegt auch an Datenmaterial, das für kleine Räume schwer zu bekommen ist.

 Und so hat sich dieses Forum hier es zur Aufgabe gemacht, einmal alles einfach Zugängliche zur örtlichen Landwirtschaft zusammenzutragen und auszuwerten. Die meisten Beiträge stammen aus den Jahren 2016 bis 2019. Dann etwas weniger, aber immer wieder Ergänzungen und auch neue Artikel.     

Der Strukturwandel, das Wachsen und Weichen begann mit dem viel geschmähten Mansholt-Plan der EU. Die Veränderungen zu zeigen ist die zweite Intention. Wir brauchen eine effiziente und professionelle Landwirtschaft, die immer mit der Zeit geht, das ist keine Frage. 

Die landwirtschaftlichen Betriebe sind das Herz der Landwirtschaft. Und so sollen diese hier Raum bekommen. Basisjahr der Betrachtungen ist das Jahr 2000. Was sich bis 2015 verändert hat, lässt sich ebenfalls darstellen.


Angaben über Betriebe und Personen sind aus Datenschutzgründen heute nicht mehr so einfach möglich. Datenschutz ist ein hohes Gut und geregelt durch Vorgaben er EU und anderer. Deshalb sind Daten zu den einzelnen Betrieben und zu ihrer Hofgeschichte hier verborgen. Soweit Betriebe in sozialen Medien und in der Presse vorgestellt wurden, oder soweit sie historisch bekannt sind, ist auch hier etwas zu finden.    

 

Die Stadt Brakel ist ein geeignetes Feld

Brakel liegt in der Mitte des Kreises Höxter und ist traditionell Zentrum für die Landwirtschaft. Es gibt hier verschiedene Einrichtungen und die große Stadthalle als Versammlungsort.

Brakel hat neben einer großen Kernstadt auch 14 Dörfer. Von Bökendorf bis Gehrden, von Schmechten bis Hembsen, alle mit eigener landwirtschaftlicher Tradition und unterschiedlichen Standorten.

Adlige Güter sind wie große, mittlere und kleine bäuerliche Betriebe Bestanteil der örtlichen Betriebsstruktur. Reizvoll ist auch die Spurensuche nach erloschenen großen Betrieben oder Gütern. Mithilfe Zeitzeugen gelingt es manchmal, besondere Aspekte darzustellen. 

Das Medium Internet ist flexibel

Gibt es neue Hinweise, Ergänzungen oder Quellen zur Geschichte, so können diese eingearbeitet werden. Die angelegte  Dokumentation kann so ständig weiter gepflegt werden. Dabei bin ich als Autor natürlich auf ein gewisses Interesse der Leserschaft an diesem Projekt angewiesen. Für „sachdienliche Hinweise“ bin ich dankbar.

Fotos, Dokumente, Verlinkungen

Hier ist vieles möglich und ich besitze eine Gundsammlung mit interessanten Fotos. Alle Foto, soweit nicht anders vermerkt, sind von mir und können allgmein verwendet werden.  
Weitere Bilder und Ergänzungen wä
ren schön und einige Beiträge sind damit ergänzt. 

Heimatgeschichte

Mit der Beschäftigung der örtlichen Landwirtschaft kommen immer wieder lokalgeschichtliche Aspekte zum Vorschein. Sie sind mit Orten, Gebäuden und/oder Familien verbunden. In Zeiten einer rückläufigen Wahrnehmung von örtlicher Geschichte und Kenntnis der Gegebenheiten finden sich vermehrt auch heimatkundliche Beiträge auf dieser Webseite zur Landwirtschaft.

Vgl. Kapitel „Historisches“ mit seinen Unterpunkten. Aber auch im Kapitel „Betriebe/Ort/Weitere“ stehen die Informationen zu den Objekten wie Gutshöfen, Mühlen, Siedlungen.      


Alles in allem

Mal sehen, was daraus wird: Füllt sich die Seite oder bleiben die Beiträge ein Stückwerk fürs Archiv? Ich hoffe jedenfalls,  ich kann ein wenig Verständnis und Begeisterung für die Landwirtschaft wecken. Und Akzeptanz ist ein wichtiger Standortfaktor. Es wäre schön, wenn viel Landwirtschaft bei uns bleibt!