Im Buch 975 Jahre Bellersen von 1990 beschäftigen sich mehrere Beiträge mit der Landwirtschaft. Daraus einige Stichworte

  • Um 1800 und später gab es 8 Vollmeier (je 15-20 ha, 4 Pferde). Für ein Dorf in Abhängigkeit von einem unmittelbar benachbarten Grundherrn eine gute Struktur.

  • Die Separation war die wichtigste Reform im 19. Jh., schreibt Krus (S. 55 f). Die Einleitung des Verfahrens geschah 1883, 1887 Zuteilung. Der endgültige Rezess dauerte bis 1902. Das Flurbereinigungsgebiet umfasst 600 ha. Die Melioration des Bruchtetals war ein bahnbrechendes Projekt mit Bewässerungssystem und der Gründung der Bruchtwiesen-Genossenschaft. Auch die Obstplantage auf dem Schmandberg mit der Pflanzung von ca. 2.500 Obstbäumen fällt in die Zeit um 1890.  

  • Die Betriebsstruktur wurde nach Daten der sozialökonomischen Erhebungen der Landwirtschaftskammer ausgewertet: So gab es in Bellersen 1988 noch 7 haupterwerbsbetriebe (1977 und 1982 noch 14). Dazu kamen jeweils 15 Nebenerwerbsbetriebe! Die Flächenausstattung lag bei 10-18 ha je Betrieb.

  • Über die Viehhaltung wird mitgeteilt, dass von 125 Milchkühen (1977) im Jahr 1988 noch 25 übrig sind (in 4 Ställen). Kurz danach war der Ort kuhfrei. 12 Sauenhalter hielten 202 Sauen und 17 Mastschweinhalter 1600 Tiere (im Schnitt 100 Tiere je Betrieb). Der Bedeutungsverlust der Landwirtschaft sei nicht aufzuhalten, schreibt Hanisch.  

  • Als Ortsverbandsvorsitzende werden genannt: Heinrich Backhaus (1949-58), Josef Feldmann (bis 1987) und dann Gerhard Wiedemeier.

  • Ortslandwirte waren Josef Steinhage (1949-55 und 1961-64), dazwischen Josef Steinhage, Anton Rüthers 1964-87, danach Elmar Nolte.         

  • Gerhard Wiedemeier ist seit 1980 Vertreter der Arbeitnehmer in der Kreisstelle der Landwirtschaftskammer des Kreises Höxter.  

 

Vgl. Literatur Buch (1990): 975 Jahre Bellersen