Prinzip
In Biogasanlagen zersetzen Bakterien organische Stoffe (aller Art) und bilden daraus Methan. Dieses Gas wird verbrannt und treibt dabei eine Turbine an, die Strom erzeugt.
Man unterscheidet zwei Anlagentypen, die beide in Brakel vorkommen:
- Nawaro-Anlagen
Hier bekommen die Bakterien Nachwachsende Rohstoffe (Nawaro) als Futter. In erster Linie Mais, aber auch Gülle und Mist von Hähnchen, Legehennen sowie von Rindern und Pferden. Weitere Nawaro’s im eigentlichen Sinne sind Ganzpflanzensilage (Getreide in der Gelbreife), Grünroggen, Welschgras (Welschen Weidelgras und Mischungen). Auch Grüngut aus der Landschaftspflege. Neue Hoffnungsträger wie die Durchwachsende Sylphie oder Sudangras haben es schwer gegen den Mais als Energiepflanze Nummer 1 anzukommen.
- Ko-Ferment-Anlagen
Hier werden Lebensmittelreste, Speisefette, Schlachtnebenprodukte aller Art verfüttert. Aus Abfällen aus der Lebensmittelindustrie entstehen hochwertige Dünger (Biogas-Gülle). Auch Ernteprodukte, die nicht handelsfähig sind, weil sie einen Makel haben oder/und nicht verfüttert werden dürfen (Brandkrankheiten am Korn), werden hier verwertet.
Die Führung von Biogasanlage generell braucht viel Fingerspitzengefühl und Erfahrung. Landwirte sprechen auch von der „Betonkuh“. Denn eine Bakteriensuppe reagiert so empfindlich wie eine Hochleistungskuh auf Fehler.