Die stationäre Dreschmaschine und Mährdrescher

In Brakel und in den Dörfern betrieben Dampfmaschine die ersten Dreschkästen. Aber große Verbreitung fanden die Dreschkästen erst als fahrbare Geräte, die mit stationären Verbrennungsmotoren, Elektromotoren oder Traktoren betrieben wurden. Für das Arbeiten mit der Dreschmaschine, die Beschickung mit Garben, Absacken des Getreides, Abnehmen und Aufladen des Strohs etc. brauchte man etwa 10 Personen. Die Staubentwicklung war enorm. Durch Umbau konnte die Maschine auch andere Produkte wie Raps usw. ausdreschen. Es gab vereinzelt auch schrecklich Unfälle mit der neuen Technik.


Eine einzige Dreschmaschine versorgte teilweise einen ganzen Ort. Sie wurde jeweils an den erntenden Bauer vermietet und war im Sommer und Herbst pausenlos im Einsatz. Neben der Ausschachtung gab es auch Standorte wie im Bereich Bohlenweg (Fa. Mönnikes).


Auch Ölfrüchte, Hülsenfrüchte und Mais konnten (nach Umbau) gedroschen werden.


In den 1950/60er Jahren wurde die alte Dreschmaschine durch die Selbstfahrer-Mähdrescher wie wir sie heute kennen. Ab 1953 die Maschine
auch in Deutschland gebaut und kam auf den Höfen zum Einsatz. Bereits ab 40 ha Getreidefläche lohnte sich ein eigener Drescher.


Und so gehörten die Mähdrescher zur Eigenmechanisierung vieler Betriebe. Erst in den 1980 er Jahren setzten sich zunehmend die großen leistungsfähigeren Maschinen durch. Der Class-Dominator, Gigant usw. gehörte auf die größeren Betriebe. Moderne Mähdrescher (2016) haben ein 12 m- Schneidwerk, schaffen 4 ha je Stunde und 350-600 PS, ein Gummi-Raupenlaufwerk und Bordcomputer. 

 


Oldtimer-Clubs wie in Hohenwepel, Borgholz oder Eichholz u. a. pflegen die Tradition der alten Maschinen.